« Chronologie »
Wostok - Wostok 2 (009) - Wostok A1 (009)  

Wostok 2

Zweiter Orbitalflug eines Menschen.

» Daten:
Start:  06. Aug. 1961, 06:00 GMT
Ende:  07. Aug. 1961, 07:18 GMT
Landung (Erde)
» Crew:  Titow
» Nutzlast:  Leergewicht im Orbit: 4.731 kg

Bild vergrößernFlugbahn von Wostok 2 (Teil 1)
©Sven Grahn

Major German Stepanowitsch Titow umrundete vom 6. – 7. August 1961 siebzehn Mal die Erde und landete sicher im Gebiet von Saratow. Titow verbrachte mehr als 25 Stunden im Weltraum und durchflog in dieser Zeit eine Strecke von rund 700.000 km. Die Umlaufbahn von Wostok 2 verlief etwas "enger" als die von Wostok 1.

Bild vergrößernFlugbahn von Wostok 2 (Teil 2)
©Sven Grahn

Das 4,5Tonnen schwere Raumschiff Wostok 2 umrundete die Erde alle 88,4 Minuten. Während des gesamten Flugs stand der Kosmonaut über eine Zweiweg-Funkverbindung mit den sowjetischen Bodenstationen in Verbindung und wurde über ein TV-System von sowjetischen Wissenschaftlern beobachtet, die auch seinen Herz-- und Pulsschlag überwachten. Titow nahm während des Fluges drei Mahlzeiten ein: Frühstück, Mittagessen mit drei Gängen und Abendessen. Er steuerte das Raumschiff über kurze Zeit auch von Hand, führte Übungen durch und übermittelte Grußbotschaften an die Völker der Länder, die das die Kapsel überflog. Während der Nacht schlief Titow mehr als acht Stunden.

Bild vergrößernLandung
©GSFC/NASA

Titows Landung am folgenden Morgen im Gebiet von Saratow erfolgte auf dieselbe Weise wie bei zuvor Gagarin: Bei den Wostok-Flügen landeten die Kosmonauten normalerweise nicht mit der Kapsel, sondern trennten sich von dieser durch Herauskatapultieren ihres Sitzes. Dazu öffnete sich in einer Höhe von etwa 7.000 Metern automatisch die Ausstiegsluke und der Kosmonaut wurde 2 Sekunden später mit seinem Sitz aus dieser herauskatapultiert. Sein Fallschirm öffnete sich kurz danach. In 4.000 Metern Höhe löste sich der Sitz und fiel frei zur Erde, während der Kosmonaut weiter am Fallschirm mit einer Sinkgeschwindigkeit von 6 Metern pro Sekunde herabschwebte. In 4.00 Meter Höhe trat auch das Landungssystem der Kapsel in Aktion, wobei sich zunächst der Deckel der Fallschirmluke öffnete und den Bremsfallschirm freigab. In einer Höhe von rund 2.500 Metern löste der Bremsfallschirm den Hauptschirm aus. Falls der Kosmonaut bei der Landung in der Kapsel blieb, hielt er die Ausstiegsluke geschlossen und öffnete sie erst nach der Landung. Dieses Verfahren kam beispielsweise bei der Landung von Walentina W. Tereschkowa (Wostok 6) zum Einsatz.

Bild vergrößernAufbau von Wostok 2
©RKI

Beim Empfang im Kreml nach dem Flug erklärte Major Titow: "Obwohl die Systeme des Raumschiffes 'voll automatisiert' waren, konnte es doch von Hand gesteuert werden. Es hätte deshalb an jedem beliebigen Punkt der Erde gelandet werden können. Zu Beginn der Schwerelosigkeit hatte ich das Gefühl, mit den Füßen nach oben zu fliegen. Manchmal schien die Erde über meinen Kopf im Raum zu stehen, und es wunderte mich, wie sie wohl dorthin kam. Ich nahm zwar drei Mahlzeiten ein, aber mein Appetit war nicht sehr gut. Schuld daran waren offenbar die Schwerelosigkeit und eine gewisse Erregung. Ich konnte Meere, Wolken, Berge, Flüsse und die bebauten und unbebauten Gebiete gut unterscheiden. Bisweilen sah ich durch das Bullauge den Horizont. Das war ein außergewöhnlicher Anblick: alle Farben des Regenbogens von der Sonnen beschienenen Erdseite her, rundum durch einen hellblauen Lichthof gegen den schwarzen Himmel abgesetzt. Wenn der Mond an meinem Bullauge vorüber glitt, so zeigte er sich genauso, wie wir ihn von der Erde aus sehen."

Nächste Mission:
» Wostok 3





 
 
 
 
 
 
 


 


last link check:


The Network
cc-live - Redaktionsbüro / Internetagenturcc-live

Autor dieses Artikels:  Redaktionsbüro cclive

© 1996 - 2004 cc-live, Internetagentur / Redaktionsbüro
Ferdinand-Miller-Platz 12, 80335 München
Fax: 089-121605-71, E-Mail: redaktion@cclive.net

Fragen, Anregungen, Kritik? Schreiben Sie uns!
Die Redaktion ist nicht verantwortlich für den Inhalt externer Internet-Links.