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Lunar Prospect. - Experimente 

Elektronen-Reflektometer (ER)

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©NASA/GSFC
»Lunar Prospector
Mit dem kombinierten Magnetometer/Elektronen-Reflektometer (MAG/ER) der Lunar Prospector Mission wurden die über die Oberfläche verteilten Magnetfelder der Mondkruste vermessen. Bislang ist immer noch unklar, woher der Magnetismus des Mondgesteins stammt.

Zusammen mit dem Magnetometer wurde das Elektronen-Reflektometer an der Spitze eines der drei Ausleger der Lunar Prospector Sonde installiert. Während das MAG das Magnetfeld am Ort der Sonde aufzeichnete, konnte mit dem ER-Experiment das Magnetfeld auf dem überflogenen Mondboden untersucht werden.

Diese Untersuchung aus etwa 100 km Höhe gelingt mit einem wissenschaftlichen Trick, der schon bei den Missionen Apollo 15 und Apollo 16 angewendet wurde: Wie alle anderen Himmelkörper unseres Sonnensystems ist auch der Mond dem stetigen Strom elektrisch geladener Teilchen (meist Protonen und Elektronen) des Sonnenwindes ausgesetzt. Durch den schützenden Einfluss der Magnetosphäre der Erde wird diese kosmische Partikelstrahlung weitestgehend an unserem Planeten vorbeigeleitet. Der Mond besitzt allerdings kein globales Magnetfeld, so dass die Teilchen nahezu ungehindert auf die Mondoberfläche auftreffen und dort absorbiert werden. An den Stellen aber, an denen magnetisiertes Gestein ein örtliches Magnetfeld erzeugt, werden einige der Elektronen auf ihrer Bahn so abgelenkt, dass sie unter einem bestimmten Winkel zurück in den Weltraum reflektiert werden. Aus der gemessenen Winkelverteilung der reflektierten Elektronen kann man die Stärke des Magnetfeldes am Mondboden bestimmen.

Allerdings konnten diese Messungen immer nur zu den Zeiten durchgeführt werden, wenn auf der Erde Vollmond herrschte, wenn also die Erde zwischen Sonne und Mond stand. Zu diesem Zeitraum schirmte die Erde den starken Sonnenwind genügend stark ab, so dass die vom Mond zurückgeworfenen Elektronen überhaupt detektiert werden konnten.





 
 
 
 
 
 
 


 


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Autor dieses Artikels:  Dr. Bruno Deiss

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