Magellan - Atlantis (004)  

Magellan

Venus-Sonde, die Radarbilder von 98% des Planeten aufnahm.

» Daten:
Start:  04. Mai 1989, 18:46 GMT
Ziele:  Umlaufbahn (Venus): 10. Aug. 1990
Eintritt in die Atmosphäre (Venus): 11. Okt. 1994
Ende:  12. Okt. 1994
Letzter Kontakt
» Nutzlast:  SAR
Leergewicht im Orbit: 3.445 kg

Bild vergrößernMagellans "Start" aus der Ladebucht des Space Shuttle
©NASA

Magellan wurde vom Space Shuttle Atlantis während der Mission STS-30 am 4. Mai 1989 ausgesetzt und erreichte am 10. August 1990 die Venus nach einer Flugzeit von 15 Monaten.

Ziel der Mission war es, die Venus zu kartografieren und Informationen über die Gravitationskräfte des Planeten zu sammeln. Dazu schwenkte Magellan in eine elliptische polare Umlaufbahn. Dadurch war es möglich praktisch alle Breitengrade der Venus zu erfassen. Da die dichten Wolkenfelder in der Atmosphäre des Planten es unmöglich machen, aus dem Orbit mit normalen Kameras Bilder von der Oberfläche zu übermitteln, wurde die Kartografierung des Planeten per Radar durchgeführt. Diese Methode wurde zuvor bereits erfolgreich bei den Venera-Missionen eingesetzt.

Bild vergrößernThemis Regio & Tefnut Mons
©NASA

Magellans Radarsystem SAR (Synthetic Aperture Radar) war jedoch leistungsfähiger als seine Vorgänger und ermöglichte eine Auflösung von bis zu 100 Metern. Die Oberfläche des Planeten wurde mit einer Bildbreite von etwa 20 Kilometern und einer Länge von über 16.000 Kilometern streifenweise abgetastet. Diese Streifen wurden anschließend zu Bildmosaiken zusammengesetzt.

Bild vergrößernMercatorpojektion der venerischen Topographie
©NSSDC/NASA

Darüber hinaus kam ein radargestützter Höhenmesser zum Einsatz mit dem die Topographie des Planeten gemessen werden konnte. Auf Basis dieser Messungen konnten computersimulierte 3D-Bilder und virtuelle Fluganimationen durch die Hügellandschaft von Venus errechnet werden. Der überwiegende Teil der Oberfläche besteht aus ausgedehnten Ebenen mit mehreren großen Plateaus, die Höhen von einigen Kilometern erreichen. Die beiden größten Hochebenen sind Ishtar Terra auf der nördlichen Halbkugel und Aphrodite Terra in der Äquatorregion. Die Maxwell Montes mit einer Höhe von 11 km über dem mittleren Niveau der Planetenoberfläche sind die höchsten Erhebungen der Venus.

Bild vergrößern3D-Perspektive von 3 Kratern
©NASA/JPL

Außerdem wurde zahlreiche Hinweise sowohl auf Einschlagstrukturen als auch auf Vulkanismus in der jüngeren Vergangenheit gefunden. Aktiven Vulkanismus gibt es jedoch nicht. Im Vergleich zum Sonnensystem ist die Venusoberfläche jung: Der älteste Krater entstand vermutlich vor 800 Millionen Jahren. Durch die dichte Atmosphäre und die hohe Oberflächentemperatur unterscheidet sich die Form der Einschlagkrater erheblich von denen anderer Planeten und Monde. Beim Eintritt in die Atmosphäre der Venus verglühen kleine Meteoriten vollständig, so dass es keine kleinen Krater gibt. Da der Druck an der Oberfläche etwa 90-mal höher ist als auf der Erde, fliegt das beim Aufprall eines großen Meteoriten ausgeworfene Material nicht weit und ist um den Krater verstreut.

Bild vergrößernMaat Mons
©NASA

Die Magellan-Mission war sehr erfolgreich und lieferte mehr Daten über die Venus als alle vorangegangenen Missionen zusammen. Kurz vor dem berechneten Versagen gegen Ende der Mission stürzte Magellan am 11. Oktober 1994 in die Atmosphäre der Venus. Die Sonde zerbarst vermutlich, bevor sie die Oberfläche des Planeten erreichen konnte.





 
 
 
 
 
 
 


 


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